Sonntag, 24 September 2023

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ffw head chronik

Geschichte - 1901-1950

 

1901

Die Wörgler Feuerwehr war nun 25 Jahre alt und beging dieses Jubiläum mit der Weihe der neuen Feuerwehrfahne. Fahnenpatin und Spenderin war die Neuner-Wirtin, Frau Ursula Perathoner geb. Gasteiger. Festkomitee-Obmann Krippenbauer Johann Seisl hielt auch die Festansprache: >>Möge die neue Fahne unserer wackeren Feuerwehr ein Sporn zum Zusammenhalt im Kampfe gegen die Elemente sein!<

1902

Unterkrumbacherbauer Josef Egger (10. Kdt.) übernahm das Kommando. Der Gradlwirt Johann Huber wurde sein Stellvertreter.

1904

Am 11. September 1904 war Wörgl der Treffpunkt des 29. Bezirskfeuerwehrtages.

1906

Ankauf eines Schlauchwagens zum Aufhaspeln der nassen Schläuche. Zum 30jährigen Bestehen der FF Wörgl wurde am 02. September 1906 ein großes Feuerwehrfest gefeiert.

 

gertehaus 1906

 

1909

Bei der Generalversammlung am 26. Dezember 1909 wurde Kdt. Josef Egger zum Ehrenmitglied ernannt.

1911

Ein großes Fest war die Markterhebungsfeier am 12. und 13. August 1911 (Zusammenschluß der Gemeinde Rattenberg-Wörgl und Kufstein-Wörgl).

1914

Ausbruch des ersten Weltkrieges (1914-1918).

1915

Mit Schreiben vom 28. Juli 1915 bezog sich der Bezirksfeuerwehrverband Kufstein-Rattenberg darauf, daß in dieser Notzeit >>Frauen und Mädchen sowie Jünglinge unter 18 Jahren als Aushilfskräfte auf Kriegsdauer einer Feuerwehr einverleibt<< werden können.

1917

Am 06. Juni 1917 war Wörgl Treffpunkt des 39. Bezirkfeuerwehrtages des Bezirksfeuerwehr-verbandes Kufstein-Rattenberg. Es war zwischen dem Vorkriegsjahr 1913 und dem Nachkriegsjahr 1919 der einzige im Krieg abgehaltene Bezirkstag, und man war sich mit dem Wörgler Kdt. Josef Egger einig, daß das Feuerwehrwesen nach dem Krieg unbedingt wieder in Fluß gebracht werden müsse.

1918

Kdt. Josef Egger stellte am 06. Jänner 1918 bei der Generalversammlung fest, daß nach den statuarischen Bestimmungen Neuwahlen fällig wären. Mit Rücksicht darauf, daß man auf ein baldiges Kriegsende und die Rückkehr der eingerückten Kameraden hoffe, wurde ersucht, daß alle Funktionäre ihrer Aufgabe weiterhin gerecht werden.

1919

Das Ende des verlorenen Krieges sah die Bevölkerung in bitterer Not. Josef Egger legte am 30. Dezember 1919 bei der Feuerwehr-Generalversammlung seine Kommandantenfunktion nieder. Sein Nachfolger wurde Franz Gruber (11. Kdt.). Die Feuerwehr, vor dem Krieg eine selbstbewußte, stolze Formation, befand sich in einem Tiefstand.

1920

Man führte im Bezirk ein einheitliches Hornsignal für die Feuerwehr ein.

1922

Josef Egger, der von 1902 bis 1919 überaus erfolgreich die Feuerwehr geführt hatte, konnte wieder als Kommandant (12. Kdt.) gewonnen werden.

1923

Der personelle Zuwachs bei der Feuerwehr erfolgte vorzugsweise durch jene Männer, die im ersten Weltkrieg als Soldaten ihre Pflicht getan hatten. In dieser ersten Nachkriegszeit war es allgemein üblich geworden, im öffentlichen Interesse notwendige Anschaffungen, für die im Gemeindehaushalt keine Mittel vorhanden waren, durch Erträgnisse aus veranstalteten Festen und Bällen zu finanzieren.

1924

Ein "Familienfest der Gemeinde" feierte man 25. März 1924. Man hielt Rückschau auf die Gründungszeit, ehrte die Jubilare mit mehr als 40, 30 und 25 Jahren aktiver Feuerwehr-dienstzeit. Das Jahr 1924 war das letzte Jahr der Kronen-Inflation. So zerfloß auch der Fonds für eine neue Motorspritze. Trotzdem ließ man in der Einsatzbereitschaft keine Schwäche aufkommen. Als zum Jahresende 1924 eine elektrische Alarmsirene installiert und probeweise in Tätigkeit gesetzt wurde, stand man dieser Neuerung skeptisch gegenüber.

1925

Im Jahr 1925 war dagegen, wie anläßlich der Generalversammlung am 06. Dezember 1925 zufrieden festgestellt werden konnte, kein Brandfall. Die Feuerwehrführung wurde einstimmig in ihrer Funktion bestätigt.

1926

gruppenaufnahme 1925

 

Das Jahr 1926 ist in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Wörgl ein Markstein besonderer Art. Es stand im Zeichen des 50-Jahr-Jubiäums. Am 22. August 1926 beging der in Tirol älteste Feuerwehr-Bezirksverband Nr. 1 (Kufstein-Rattenberg) die Feier des 50-jährigen Bestandes

1927

Es wurden 100 Meter Schlauch angekauft sowie das Feuerwehrmagazin verbessert.

1929

Eine Motorspritze konnte angeschafft werden.

1931

brand krll 29.6.1931

 

Der 18. Jänner 1931 ist in der Geschichte der FF Wörgl ein wichtiger Stichtag. Bei der Jahreshauptversammlung trat Kdt. Josef Egger unwiderruflich ab. 54 Jahre aktiver Feuer-wehrdienst, davon 27 Jahre als Kdt. der FF Wörgl, waren für den gesundheitlich geknickten Mann Anlaß, die Führung der Wehr in jüngere Hände zu legen. Ihm folgte Johann Haaser (13. Kdt.), der viele Jahre als umsichtiger Stellvertreter Josef Egger unterstützt hatte. Als Stv. rückte Jakob Astner nach.

1932

Bei der Jahreshauptversammlung am 28. Jänner 1932 legte Franz Hörhager seine seit Jahrzehnten ausgeübte Funktion des Kassiers zurück. Als sein Nachfolger wurde Johann Gollner gewählt. Für Hans Federer, der mit Erfolg die Schriftführerarbeit verrichtete und diese nicht mehr auf sich nehmen konnte, wurde Fachlehrer Ernst Ascher als Schriftführer gewonnen. Am 14. Juni 1932 brannte nachts im Markt Hopfgarten die doppeltürmige Pfarrkirche. Auch die FF Wörgl leistete nachbarschaftliche Löschhilfe.Am 19. Juli 1932 feierte die Rettungsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Wörgl das Jubiläum des 25jährigen Bestandes. Feuerwehr und Rettungswesen halfen stets Schulter an Schulter. Am 28. August 1932 fand der 56. Bezirksfeuerwehrtag in Wörgl statt.

1933

Die Einweihung des Grattenbergl-Denkmales für die gefallen und verstorbenen Feuerwehrkameraden, am 03. September 1933, sah auch eine starke Abordnung der FF Wörgl, die einen finanziellen Beitrag für die Errichtung des Denkmales geleistet hatte.

1934

parade 1934

 

Seit Jahren wurde es praktiziert, daß Lokführer, wenn sie während der Fahrt irgendwo einen Brand wahrnahmen, langgezogene Pfeifsignale gaben und auf diese Weise den Feueralarm auslösten. Die Wachsamkeit der Eisenbahner war der guten Sache schon oft dienstbar.

1935

parade 1935

 

Am 06. August 1935 rückte die 5. Kompanie des Tiroler Standschützenregimentes Dollfuß in Wörgl ein. Wörgl war von nun ein Garnisonsort
1936 Das größte Ereignis 1936 war das Bestandsjubläum "60. Jahre FF Wörgl".Aus diesem Anlaß hielt man in ausführlichen Presseartikeln Rückschau. Die Jubelfeier beschränkte sich jedoch im Hinblick darauf, das der Bezirksverband Kufstein-Wörgl-Rattenberg mit einer großen Feier und einer Festschrift in die Öffentlichkeit trat, und auf einen Familienabend, abgehalten am 25. Oktober 1936 im großen Astnersaal.

1937

Ankauf eines Motor-Rüstfahrzeuges.

1938

Die Freiwilligen Feuerwehren, früher von der höheren Führung her darauf beeinflußt, sich aus dem politischen Tagesstreit herauszuhalten, erhielten bereits am 15. März 1938 einen partei-colorierten Aufruf: Kameraden! Wir haben soeben die Vereinigung des österreichischen Bundesstaates mit dem großen Deutschen Reich erlebt. Eine neue Zeit bricht für das gesamte Volk an, eine Zeit der Arbeit, die Zeit der Not ist vorbei. Dafür wollen wir unserem Führer Adolf Hitler danken und versprechen, unser Bestes in unserem Wirkungskreis zum Schutze der Heimat und Wohle des deutschen Volkes zu leisten.

1939

Ausbruch des zweiten Weltkrieges. Am 26. Jänner 1939 wurde im Gasthof "Neue Post" die 63. Jahreshauptversammlung abgehalten. Die Uhren gingen nun in allen Bereichen anders. Am 01. September 1939 begann der große Brand des Zweiten Weltkrieges. Die wehrfähigen Mitglieder der FF Wörgl wurden wie überall Soldaten. Die Freiwilligen Feuerwehren wurden samt Polizei und Gendarmerie dem Reichführer SS und Chef der Deutschen Polizei unterstellt. Ende des Jahres 1939 mußte das mit 01. Oktober 1939 für die Ostmark wirksam gewordene Reichsgesetz für das Feuerlöschwesen vom 28. November 1938 vollzogen werden: Sämtliche Freiwillige Feuerwehren wurden damit aufgelöst und der Deutschen Polizei als "Feuerlösch-Hilfspolizeitruppen" angegliedert. Statt Feuerwehrkommandant sagte man nun "Wehrführer", der nach militärischen Grundsätzen dem "Kreisfeuerwehrführer" und dem Ortsbürgermeister unterstellt war. Mit 31. Dezember 1939 mußte alles, was die Feuerwehr besaß, auch das aus eigenen Mitteln erworbene Feuerwehreigentum, der Gemeinde übergeben werden.

1942

In Anbetracht der gewaltigen Kriegsereignisse wurden lokale Brände in der Presse kaum mehr erwähnt. Trotzdem waren die Leistungen der Feuerwehrmänner nicht kleiner als früher.

1944

Jakob Astner (14. Kdt.) übernahm 1944 als neuer Wehrführer das Kommando der Feuerwehr.

1945

In der letzten Kriegsphase wurde die düstere, traurige und hoffnungslose Entwicklung überall spürbar: Die ältere Männer-Generation mußte zum Volkssturm einrücken, der Luftschutz wurde ausschließlich von Parteifunktionären übernommen, die feindlichen Fliegerangriffe drangen immer tiefer ins Alpenland hinein. Als Innsbruck und München Ziele schwerer Verwüstungen durch amerikanische Bombergeschwader wurden, mußten aus dem Bezirk Kufstein, und so auch aus Wörgl, altgediente Feuerwehrmänner zur Bekämpfung eingesetzt werden. Die Wörgler Bombentage vom 22./23. Februar 1945 werden in der Geschichte des Heimatortes als blutrote Erinnerungsdaten eingraviert bleiben. Was sich in diesen Tagen in unserer Heimat ereignete, ist allerdings in das schreckliche Kriegsgeschehen 1939-1945 einzuordnen. Doch Wörgl hat guten Grund, alljährlich am 23. Februar in der Kirche der Bombenopfer des Jahres 1945 zu gedenken, denn es fielen 46 in Wörgl wohnhafte Menschen und 23 Fremde, insgesamt 69 Personen, den Bomben zum Opfer. In Wörgl wurden 43 Häuser gänzlich zerstört, 105 Häuser wurden erheblich beschädigt. Beim Großangriff am 23. Februar 1945 brannten einige Bombenruinen. Die durch Einrückungen in den totalen Krieg verbliebe Rumpfmannschaft der FF Wörgl konnte nach dem Ablauf des Infernos nur zögernd mit den Löschaktionen beginnen. Mit dem Einmarsch der amerikanischen Panzer am 04. Mai 1945 in das teilweise bombenzerstörte Wörgl hatte hier der 2. Weltkrieg sein Ende gefunden. Es folgten Jahre der Besatzung und bitterer Not, doch: Neues Leben wuchs aus den Ruinen. Am 16. Mai 1945 wurde der Schlossermeister Lorenz Blattl (15. Kdt.) von der Gemeinde-führung schriftlich mit dem Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Wörgl betraut. Blattl sammelte zuerst die noch vorhandenen "Alten" und baute wieder eine einsatzfähige Wehr auf.

1946

Das Jahr 1946 wäre nach dem 70jährigen Bestehen der FF Wörgl ein Jubiläumsjahr gewesen. Daran war aber nicht zu denken. Am 07. und 20. Juli 1946 waren in Wörgl außerge-wöhnliche Hochwassersituationen zu beklagen.

1947

Am 23. Jänner 1947 wurde die erste Jahreshauptversammlung nach der Kriegszeit abgehalten. Bei der mittels Stimmzettel durchgeführten Wahl entfielen 50 Stimmen auf Lorenz Blattl als Kdt. und 38 Stimmen auf Anton Graus als Kdt-Stv.. Als Schriftführer wurde Ernst Ascher und als Kassier Johann Gollner wiedergewählt. Am 28. September 1947 war Wörgl auch Treffpunkt des 71. Bezirksfeuerwehrtages. Der Tiroler Landtag beschloß 1947 das Tiroler Landesfeuerwehrgesetz.

1948

Im Jahre 1948 übernahm Hans Hutterer die Schriftführerfunktion.
1950 Anläßlich der Glockenweihe im Dezember 1950 spendete die FF Wörgl einen ansehnlichen Betrag für die Anschaffung der dem Schutzpatron Florian gewidmeten Glocke.